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Gemeinnützigkeit und Datenschutz Brennpunkte beim Sport

08.12.2016

Über 70 Vereinsfunktionäre bei BLSV-Herbstversammlung im Bürgerhaus Burghausen


Burghausen (kam). Ein aus allen Nähten platzender Raum im Bürgerhaus Burghausen deutete bereits vor Beginn der diesjährigen BLSV-Herbstversammlung an, dass man mit den Themen "Brennpunkte der Gemeinnützigkeit / Ehrenamt, Übungsleiter und Mindestlohn im Sport" und "Datenschutz im Verein" das große Interesse der hiesigen Sportfunktionäre geweckt hatte. Über 70 Vereinsvorsitzende und viele ihrer Vorstandkollegen folgten den Referaten des BLSV-Vize-Präsidenten Jörg Ammon aus Nürnberg und von Stefan Bachmann, dem Datenschutzbeauftragten der INES AG aus Unterneukirchen.

Kreisvorsitzender Dieter Wüst bedankte sich mit einem kleinem Geschenk beim BLSV-Vize-Präsidenten Jörg Ammon aus Nürnberg für das interessante, mit verständlichen Beispielen versehene Referat zum Thema "Brennpunkte der Gemeinnützigkeit sowie Ehrenamt, Übungsleiter und Mindestlohn im Sport".

Wüst konnte unter anderem den BLSV-Bezirksvorsitzenden Otto Marchner, den Sprecher des BLSV-Wirtschaftsrats Werner Lechner sowie den neuen Vorsitzenden des TSV Feichten, Hubert Zenz, begrüßen. In seiner Eigenschaft als 3. Bürgermeister überbrachte der Vorsitzende des TV 1868 Burghausen, Norbert Stranzinger, ein kurzes Grußwort der Salzachstadt.

Mit Jörg Ammon ist es der hiesigen Kreisvorstandschaft des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) gelungen einen absolut fachkompetenten Praktiker für das heikle Thema "Brennpunkte der Gemeinnützigkeit / Ehrenamt, Übungsleiter und Mindestlohn im Sport" zu bekommen. Der Nürnberger ist nicht nur hauptberuflich Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, sondern auch seit 18 Jahren Vorsitzender eines Sportvereins. Schlüssig gliederte er sein Referat in die für jeden Verein bedeutsamen sechs Punkte Abgrenzung Spende und Sponsoring, Aufwandsspende, Feststellung der Satzungsmäßigkeit nach § 60a AO, Nebentätigkeit, Ehrenamtliche Tätigkeit und Mindestlohn(gesetz). Mit anschaulichen Beispielen und Fallkonstellationen sowie pragmatischen Tipps ging der BLSV-Vize-Präsident auf alle Punkte und anfallenden Fragen umfassend ein. Unter anderem entwirrte er die Begriffe Geldspende, Sachspende und Aufwandsspende sowie Aufwandsentschädigung, Übungsleiterfreibetrag und Ehrenamtspauschale. Für Übungsleiter und ehrenamtlich Tätige im Sport sind schriftliche Verträge laut Ammon unentbehrlich. Wenig erfreut waren die Anwesenden als er berichtete, dass der Zoll ab Herbst 2017 angehalten ist auch Vereine zu kontrollieren. Sollten Sportfunktionäre knifflige Fragen haben, dann steht der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gerne auch ohne Mandatsbeauftragung zur Verfügung.

Auch beim Vortrag "Datenschutz im Verein" konnte man sofort erkennen, dass mit Stefan Bachmann von der INES AG ein Referent mit viel Praxiserfahrung zur Verfügung stand. Der Datenschutzbeauftragte von sechs Unternehmen stellte eingangs deutlich klar, dass der Verein kraft Gesetzes verpflichtet ist die Daten seiner Mitglieder zu schützen. Von immenser Bedeutung ist der Außenauftritt jedes Vereins. Allerdings werden bereits beim Internetauftritt abmahnungswürdige Fehler gemacht. Das Impressum muss von jeder Webseite aus mit zwei Klicks, die verpflichtende Datenschutzerklärung sogar nur mit einem Klick aufrufbar sein. Das Recht am eigenen Bild ist unbedingt zu beachten. Ausnahmen sind Beiwerk, Massenansammlungen und Bezahlung. Weiterhin thematisierte der Haiminger Google Analytics und erklärte die Begriffe Zutritts-, Zugangs-, Zugriffs- und Weitergabekontrolle. Bezüglich Zugangskontrolle empfahl der Datenschützer Passwortkarten die er verteilte. Diese können über www.ines-it.de sogar individualisiert werden. Als kostenloses Tool hat sich www.keepass.de bewährt. In diesem Zusammenhang wies Bachmann eindringlich darauf hin, dass man an keinem PC oder Notebook mit Administratorrechten arbeiten sollte. E-Mails sind kein sicheres Kommunikationsmittel und müssen unbedingt verschlüsselt werden. Unterm Strich sollten Vereine eine private Cloud einrichten. Beim SV Haiming wurde dies bereits realisiert. Dabei kam die Frage zur Dropbox auf. Dieses Tool erlaubt das Deutsche Datenschutzgesetz nicht, denn die Server stehen alle in den USA. Außerdem wies Bachmann noch darauf hin, dass Papier- und Aktenvernichter nicht nur einen Längs-, sondern unbedingt einen Kreuzschnitt haben müssen um dem Datenschutz zu entsprechen. Der komplette Vortrag ist über www.ines-it.de/blsv.pdf abrufbar.

Dieter Wüst freute sich über die "unglaublich gute Resonanz" und rundete den dreistündigen, aber stets kurzweiligen und aufschlussreichen Abend mit aktuelle Informationen rund um den Sport ab. Der Kreisvorsitzende informierte prägnant über den Antragsstau beim Sportstättenbau, das Projekt "Sport im schulischen Ganztag" mit dem entsprechenden Ansprechpartner beim Bayerischen Landes-Sportverband (Christian Nißl, 089/15702-253, christian.nissl(at)blsv.de sowie die aktuellen Mitgliederzahlen im Kreis. Diese steigerten sich in den 74 Vereinen um etwa 1500 auf mittlerweile 43513. Abschließend lud der BLSV Kreis Altötting alle Teilnehmer zur entspannten Nachbesprechung ans Buffet ein.


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Landes-Sportverband

bayernsport Magazin

 

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